Eine islamische Partei in Deutschland?

Eine islamische Partei in Deutschland?

Publiziert am 27. Dezember 2014 von Dirk Hesse

 

Von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) heißt es dieser Tage, er wolle einen Staatsvertrag mit den muslimischen Verbänden in seinem Bundesland schließen. Dieser könnte in die staatliche Anerkennung muslimischer Feiertage münden und in eine Lockerung des Kopftuchverbots. http://www.focus.de/regional/hannover/schulen-weil-denkt-an-lockerungen-beim-kopftuchverbot_id_4369921.html

Unionsfraktionschef Volker Kauder fordert in seinem Interview in der Welt gar: „Wir müssen unsere Basis verbreitern. Dazu gehört auch, den vielen Migranten in Deutschland oder, besser gesagt, Bürgern mit ausländischen Wurzeln eine politische Heimat zu geben. Alle demokratischen Kräfte haben die Aufgabe, politisch Interessierte aus allen Schichten des Volkes zu integrieren. Es darf nicht dazu kommen, dass in Deutschland eine islamische Partei entsteht.“ http://www.welt.de/politik/deutschland/article135673251/Kauder-warnt-vor-islamischer-Partei-in-Deutschland.html

Die Christdemokraten wollen also politisch auch die Muslime vertreten? Geht das? Es muss gehen, damit die Union die Regierungsmacht in Deutschland behält. Es geht um die Macht im Lande. Eine Macht, die gegenwärtig stark von der PEGIDA-Bewegung angegriffen wird. Die Volksparteien buhlen um Stimmen der Zuwanderer und Muslime in Deutschland.

Ein kurzer Einwurf zum Staatsvertrag in Niedersachsen: Wie wäre denn die Umwandlung sämtlicher religiöser Feiertage in Deutschland in Urlaub? Das könnte die deutsche Produktivität noch erhöhen, wenn an Weihnachten, Ostern oder Pfingsten die Produktion in vielen Unternehmen nicht gänzlich stillgelegt oder mit hohen Feiertagszuschlägen belastet würde. Dem Unternehmer bliebe es trotzdem freigestellt, an bestimmten Tagen einfach Betriebsferien anzuordnen.

Das Kopftuchverbot ist bereits umfassend diskutiert. Möge sich jeder so kleiden, wie er mag. Die Generation Y, und nicht erst die, macht es uns doch vor und fordert das ein.

Noch spannender finde ich Kauders Äußerung, dass es keine islamische Partei in Deutschland geben dürfe. Die Aussage regt mich zu einem Gedankenspiel an.

Warum soll es neben einer Christlich Demokratischen Union nicht auch eine Islamisch Demokratische Union geben? Wir haben doch Religionsfreiheit. Geht Islam und Demokratie eigentlich? Das wäre doch toll! Die Muslime in Deutschland bekennen sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und treten selbst für ihre eigenen Ziele ein. Sie schaffen Mehrheiten in Kommunalparlamenten für den einen oder anderen Minarettbau; exklusive Badetage im städtischen Schwimmbad für Musliminnen im Burkini; Befreiung vom gemeinsamen Sport- oder Aufklärungsunterricht in den Schulen; Einführung muslimischer Feiertage und vieles mehr.

Wenn es in Deutschland über vier Millionen Muslime gibt, dann müsste sich doch eine Partei gründen lassen mit 10.000 Mitgliedern.

Besonders spannend wird es jedoch dann, wenn den Volksparteien aus den heute von ihnen hofierten Wählern morgen ein politischer Gegner erwüchse. Könnten sie mit dem noch koalieren? Eben haben sie sich noch für dessen Partikularinteressen engagiert; schon morgen ließen sie ihn vom Verfassungsschutz beobachten und machten sich stark für den Erhalt unserer abendländischen Kultur.

Die Gründung einer Islamischen Partei in Deutschland würde den verlogenen Machtanspruch der Volksparteien einmal mehr offenbaren. Ein weiterer Vorteil wäre, dass wir die Diskussion über Multikulti viel tabufreier, demokratischer und gelassener führen könnten, ohne Bedrohung durch die populistische Nazikeule im Hintergrund.