Wird das Bargeld abgeschafft und kommt damit das Aus für Zahnfee, Taschengeld und Co?
Publiziert am 20. Juni 2015 von Karla Wagner
Ganz heimlich, still und leise werden überall in Europa Vorkehrungen für ein Bargeldverbot getroffen. Damit das Ganze nicht so augenscheinlich ist, wird es der Bevölkerung als Fortschritt verkauft.
In kleinen Schritten werden die Menschen auf die Abschaffung des Bargelds vorbereitet. Proteste oder Kritik gibt es kaum, warum auch – es hört sich im ersten Moment ja auch super an, wenn man mit allen Karten, dem Handy via Bezahl-App und in naher Zukunft vielleicht auch mit dem Chip-Implantat überall alles zahlen kann.
Dass die Menschen damit ein letztes Stück Freiheiten aufgeben, das wird in den Medien kaum thematisiert. Dagegen finden sich immer wieder Beiträge in der Presse, so wie zum Beispiel heute, die es als Fortschritt thematisieren, dass man ab dem 1. Juli bei den Discountern Aldi und Lidl auch mit Kreditkarten zahlen kann.
Die Abschaffung des Bargelds ist auch ein wichtiger Meilenstein in der Abschaffung der Privatsphäre. Staaten und Banken argumentieren damit so gegen die Steuerflucht anzugehen, da sie alle Kontobewegungen der Bürger weltweit jederzeit überprüfen können.
Es wird argumentiert mit Bekämpfung der Kriminalität, das Bargeld eine völlig unzeitgemäße Form der Bezahlung sei, es an der Zeit ist die Vereinfachung von Zahlungsvorgängen voranzutreiben, um zum Beispiel eine lückenlose, unmittelbare Steuereintreibung voranzutreiben.
Nur ist das Bargeld erst einmal abgeschafft, dann steht der totalen Überwachung nichts mehr im Wege. Jede Transaktion, die wir tätigen wird registriert. Finanzdaten können so noch einfacher Ziel von Manipulationen werden. Der Staat kann Konten sperren und Zahlungen verweigern. Ohne Bargeld sind wir restlos manipulierbar und steuerbar.
So ist zum Beispiel kein anderes Land der Welt bei der Abschaffung des Bargelds so weit wie Schweden. Waren die Schweden einst noch Vorreiter bei der Einführung von Bargeld – in Schweden wurden 1661 die ersten Banknoten in Europa eingeführt, so wurden im Jahr 2012 in Schweden nur noch 2,7 Prozent aller Geldgeschäfte mit Bargeld getätigt. In der Euro-Zone sind es nur noch 9,8 Prozent und in den USA 7,2 Prozent.
In Spanien und Italien gibt es bereits Limits für Bargeld im täglichen Leben. Dort hat man die Finanzkrise benutzt, um die Barzahlung drastisch einzuschränken. Auch Dänemark schafft das Bargeld ab. Nach dem Willen der Regierung müssen kleinere dänische Läden, Tankstellen und Restaurants künftig kein Bargeld mehr akzeptieren.
Aber was passiert eigentlich bei Stromausfällen, Computer-Crashs und Hackerangriffen, wenn das elektronische Zahlungsmittel plötzlich nicht mehr zur Verfügung steht?
Wie wurde mal so schön zitiert: Die gefährlichsten Einbrecher kommen nicht nachts durch das Wohnzimmerfenster.“
Ist ein EU-weites Bargeldverbot nur noch eine Frage der Zeit? Ich denke ja.